Wie Sie den richtigen Kindersitz für Ihr Kind auswählen

Die Sicherheit Ihres Kindes im Auto ist Ihnen sicher wichtig. Aber welcher Kindersitz ist für Ihr Kind am besten geeignet? Und wie lange sollte Ihr Kind überhaupt in einem Kindersitz sitzen?

Kindersitze sind in Deutschland für Kinder bis zu einer Körpergröße von 150 cm oder einem Alter von 12 Jahren gesetzlich vorgeschrieben. Es gibt verschiedene Arten von Kindersitzen, die je nach Gewicht, Größe und Alter des Kindes geeignet sind. Die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl eines Kindersitzes sind Sicherheit, Komfort und Handhabung.

Die am häufigsten verwendeten Arten von Kindersitzen sind:

Babyschalen: Sie sind für Babys bis zu einem Gewicht von 13 kg oder einem Alter von ca. 15 Monaten geeignet. Sie werden entgegen der Fahrtrichtung im Auto befestigt und bieten einen guten Schutz bei einem Frontal- oder Seitenaufprall. Sie bieten eine flache Liegeposition, die die Wirbelsäule und den Nacken des Babys gut unterstützt. Die meisten Babyschalen verfügen über einen Tragegriff, der das Tragen des Babys außerhalb des Autos erleichtert. Dies ist besonders praktisch, wenn das Baby schläft und nicht gestört werden soll.Babyschalen können oft in Kombination mit Reisesystemen verwendet werden, die es ermöglichen, die Schale aus dem Auto zu nehmen und auf einen passenden Kinderwagen zu setzen, ohne das Baby wecken zu müssen.

Reboarder: Sie sind für Kinder bis zu einem Gewicht von 18 kg oder einem Alter von etwa vier Jahren geeignet. Sie werden ebenfalls entgegen der Fahrtrichtung im Auto befestigt und bieten bei einem Heckaufprall einen besseren Schutz als Babyschalen. 

Kindersitze mit Rückenlehne: Sie sind für Kinder ab einem Gewicht von 9 kg oder einem Alter von etwa neun Monaten geeignet. Sie werden in Fahrtrichtung im Auto befestigt und haben eine verstellbare Rückenlehne und Kopfstütze. Sie bieten einen guten Schutz bei einem Frontal- oder Seitenaufprall, jedoch weniger als Reboarder bei einem Heckaufprall.

Vorteile von Kindersitzen mit Rückenlehne:

  1. Bessere Seitenaufprall-Sicherheit: Die Rückenlehne bietet eine zusätzliche Polsterung und Stütze, um das Kind bei einem Seitenaufprall besser zu schützen.

  2. Kopf- und Nackenstütze: Kindersitze mit Rückenlehne haben oft integrierte Kopf- und Nackenstützen, die bei längeren Fahrten und für den allgemeinen Komfort des Kindes wichtig sind.

  3. Richtige Gurtführung: Die meisten Kindersitze mit Rückenlehne haben spezielle Führungen oder Halterungen für den Sicherheitsgurt des Fahrzeugs, um sicherzustellen, dass der Gurt richtig über die Schultern und Hüften des Kindes verläuft.

  4. Anpassbare Funktionen: Einige Modelle verfügen über verstellbare Rückenlehnen und Kopfstützen, die mit dem Wachstum des Kindes mitwachsen können.

Sitzerhöhungen: Diese sind für Kinder ab einer Körpergröße von 125 cm oder einem Alter von etwa sieben Jahren geeignet. Sie werden in Fahrtrichtung im Auto befestigt und dienen dazu, das Kind auf die richtige Höhe für den Sicherheitsgurt zu bringen. Sie bieten keinen eigenen Schutz bei einem Aufprall, sondern sollen verhindern, dass der Gurt falsch über Hals oder Bauch des Kindes verläuft. Sitzerhöhungen werden in der Regel für ältere Kinder verwendet, die bereits aus einem herkömmlichen Kindersitz oder einer Babyschale herausgewachsen sind, aber noch nicht groß genug sind, um den Erwachsenengurt sicher verwenden zu können. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Sitzerhöhung den geltenden Sicherheitsstandards entspricht und korrekt installiert ist, um die Sicherheit des Kindes zu gewährleisten.

Nun stellt sich die Frage, wann man von einem Kindersitz auf einen anderen umsteigen sollte. Grundsätzlich sollten Sie Ihr Kind so lange wie möglich in dem jeweiligen Kindersitz belassen, solange es die Gewichts- und Größengrenzen nicht überschreitet. Das bedeutet

- Eine Sitzerhöhung ist keine Alternative zu einem Kindersitz mit Rückenlehne, sondern nur eine Ergänzung für größere Kinder.
- Ein Kindersitz ohne Rückenlehne ist nur erlaubt, wenn das Kind mindestens 125 cm groß ist und der Sitz über eine Gurtführung verfügt, die den Gurt richtig positioniert.
- Ein Reboarder ist sicherer als ein Kindersitz mit Rückenlehne, solange das Kind noch hineinpasst.
- Eine Babyschale ist sicherer als ein Reboarder, solange das Kind noch hineinpasst.

Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kind immer auf dem Rücksitz sitzt, solange es einen Kindersitz benötigt. Nur wenn alle Plätze auf der Rückbank besetzt sind oder das Auto keine Rückbank hat, darf Ihr Kind auf dem Beifahrersitz sitzen. Deaktivieren Sie in diesem Fall unbedingt den Beifahrerairbag, da dieser bei einem Aufprall lebensgefährlich für Ihr Kind sein kann.

Die Wahl des richtigen Kindersitzes für Ihr Kind ist eine wichtige Entscheidung, die Sie nicht leichtfertig treffen sollten. Informieren Sie sich vor dem Kauf über die verschiedenen Arten von Kindersitzen und deren Vor- und Nachteile. Achten Sie auf die Gewichts- und Größenangaben des Herstellers und überprüfen Sie regelmäßig, ob der Sitz noch passt und richtig montiert ist. So können Sie sicher sein, dass Ihr Kind jederzeit optimal geschützt ist.

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